Ihr Dasein als Hannah Montana neigt sich dem Ende zu. Miley Cyrus, 17, sucht ihren neuen Weg beim Kinofilm. In „Mit dir an meiner Seite“ („The Last Song“) erprobt sie ihre Schauspiel-Künste in einem Drama um Liebe, Tränen und Tod.
OÖN: Nach einem „Hannah Montana“-Konzertfilm und „Hannah Montana – The Movie“ ist dies Ihr erster Schritt in eine neue Richtung. Man hat sich von Ihnen nicht unbedingt einen „traurigen“ Streifen erwartet. Gab es viele Diskussionen?
Cyrus: Ja, und die einfachste Variante „Lasst sie was mit Gesang machen“ tauchte, wie Sie sich denken können, häufig auf. Aber…
OÖN: Aber?
Cyrus: Genau das wollte ich nicht. Musikalischer Hintergrund – ja, aber in 27 Songs, die angespielt werden, hören Sie nur zwei Mal meine Stimme. Für mich war das so: Fünf Jahre lang haben mir viele Menschen gesagt, was ich tun und was ich nicht tun sollte. Nun war die Reihe an mir. Es war Zeit, meine eigenen Entscheidungen zu treffen. Und das habe ich gemacht.
OÖN: Im Film haben Sie eine Romanze mit dem australischen Schauspieler Liam Hemsworth. Seither soll er Ihnen mehr als ans Herz gewachsen sein. Wie war es für Sie, romantische Liebesszenen mit ihm zu drehen?
Cyrus: Vorher fühlten sich andere eingeschüchtert, wenn sie mit mir arbeiten mussten. In diesem Fall war es ich, die eingeschüchtert war. Weil er so lang ist. Es war ein merkwürdiges Gefühl, immer so weit raufschauen zu müssen. Prinzipiell: Liebesszenen sind auch nur ein Job. Aber klar ist es wichtig, dass die Chemie zwischen den Beteiligten stimmt.
OÖN: In den USA ist „Mit dir an meiner Seite“ bereits angelaufen. Die Resonanz war nicht schlecht, aber der große Jubel ist auch nicht ausgebrochen...
Cyrus: Hätte es nur persönliche Sticheleien gegen mich gegeben, hätte ich mir Sorgen gemacht. So jedoch habe ich gelernt: Man kann es nicht jedem Menschen recht machen.
OÖN: Ronnie ist trotz ihres rebellischen Hintergrundes ziemlich brav, es werden keine Disney-„Gesetze“ gebrochen, nur einmal sprechen Sie das Wort „bitch“ aus…
Cyrus: Dann warten Sie auf meinen nächsten Film, das Remake des französischen Streifens „LOL“, wo Demi Moore meine Mutter spielt. Wenn Sie das Original mit Sophie Marceau und Christa Theret kennen, wissen Sie: Da muss ich rotzfrech sein. Und Drogen kommen auch vor.
OÖN: Haben Sie ein schauspielerisches Vorbild?
Cyrus: Ja, Jodie Foster. Weil sie erst ein Kinderstar war und später eine ungemein beeindruckende Karriere geschafft hat. Vor ihr habe ich tiefen Respekt.
OÖN: „Hannah Montana“ war und ist eine der erfolgreichsten Kids-Serien, die es je gab. Ihre Fanpost muss ja unüberblickbar sein. Wie bewältigen Sie das?
Cyrus: Meine Oma bewältigt es. Sie ist dabei sehr gewissenhaft. Manchmal beobachte ich sie, und dabei merke ich, wie sie sich freut, wenn mir jemand schöne und freundliche Dinge schreibt.
OÖN: Noch in diesem Jahr kommt ein neues Album von Ihnen raus. Es heißt, Sie würden sich danach von der Musik ganz abwenden. Stimmt das?
Cyrus: Natürlich muss ich auch hier über eine Richtungsänderung nachdenken. Schauen wir einmal, wie das Album ankommt. Selbst, wenn ich über längere Zeit nichts mit Musik am Hut haben sollte – die Musik bleibt mein Sicherheitspolster, dort fühle ich mich wirklich zuhause.
OÖN: Wie lange arbeiten Sie noch an „Hannah Montana“?
Cyrus: Zwei Folgen, dann ist alles vorbei. Über das Ende darf ich nichts verraten. Aber: Wir haben anfangs ziemlich logisch gezeigt, wie und warum aus einem Mädchen namens Miley „Hannah Montana“ wurde. Wir haben uns daher auch bemüht, nicht irgendein Klischee zu verwenden, sondern dem Publikum ein Ende zu präsentieren, das mindestens so plausibel ist wie der Beginn.
OÖN: Werden Sie die „Hannah Montana“-Perücken je wieder aufsetzen?
Cyrus: Nie wieder. Wir werden Sie am letzten Drehtag begraben. Bestenfalls werden es Museumsstücke.
Quelle: nachrichten.at
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